Auf dem Mond Gras pflücken
oder Wo ist Mutti?


Ich gewöhn´ mich an so vieles, gewöhn´ mich an ´ne Menge.
Gewöhn´ mich ´grad an dich, umso mehr ich dich kenne.
Gewöhnungsbedürftig, doch nicht aus Gewohnheit.
Nicht inszeniert, von ganz alleine,
gewöhn´ ich mich an blau gefleckte Beine,
die mich Treten, zum sonntäglichen Duseln breit.
Fast schon Gewohnheit, schmerzverzerrte Augen.
Weist du nicht, dass Männer so nicht ganz so viel taugen,
außerdem nervend, dein Fuß in meiner Nase.
Mitleid im Ansatz, doch nur weil´ s wirklich weh tut,
"heile, heile, Katzendreck, bis zur Hochzeit ist alles weg",
meinst du und verbreitest Gase.


Ich gewöhn´ mich an so vieles, auch an den Lärm der mich umgibt,
An den Grundsound mit deinen Solos hab ich mich schon fast verliebt.
Eine Heidenarbeit das zu arrangieren.
Nicht inszeniert, wie von Geisterhand,
bewegen sich die Speisen über den Tellerrand,
um gleich darauf die Wände zu garnier´n!
Fast schon Gewohnheit, putzen und renovier´n,
die Kosten der Verwüstung grob kalkulier´n.
Bezahlt wird mit Küssen, Firmenintern.
Als Bonus für besonders reibungslose, kurze Minuten, Worte große,
ein ehrliches "Ich hab dich lieb oder ich mag dich gern".


Ich gewöhn´ mich an so vieles, auch an die Aura die dich umgibt,
mit der List vertraut, den Schalk im Auge,
wenn es was zu Naschen gibt.
Eins empfohlen, 20 inhaliert.
Reichlich inszeniert, elterliche Strenge,
der Rest muss wirklich sein, weil´ s sonst nicht weiter gänge,
schon bereut, wenn man die Nerven verliert.
Verzeihen, verstehen, Verzeihung, Verständnis,
fehlende Reife ist das größte Hemmnis,
warten auf den Tag, auf das ich ihn nicht verpasse.
Dich auf den Mond zu schießen ohne Rückfahrschein,
kann verbal ´ne riesen Erleichterung sein,
wenn ich dich dort Gras pflücken lasse.


Ich gewöhn´ mich an so vieles, aber nicht ausnahmslos.
An Katzenhaare auf´ m Tisch oder offen stehende Klo´ s.
Könnt´ ich zum Schwein werd´ n, zum Stinktier mutier´ n.
Nicht inszeniert, von ganz alleine,
holst du mich zurück auf meine beiden Beine,
um mich gleich darauf, verbal zu bombardier´ n.
Händchen halten, die Kopfhaut massieren.
Die schönsten Dinge spontan passieren.
In der Liebe, wie im Leben.
Nicht aus Gewohnheit, sondern ganz bewusst
gewöhn´ ich mich an diese Riesenlust,
Dir etwas zu geben.

Text/Musik: Jano Weber

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