Für Silke aus Hohndorf zum 40


Oh Silke, ich hab´ keine Ahnung,
was ich Dir eigentlich singen soll.
Mir fehlt einfach komplett, jeder blasser Schimmer,
ob das Liedchen werden soll, in Dur oder in Moll.
Es gibt kein Ende ohne Anfang, keinen Sinn ohne Inhalt.
Wenn ich nichts zu sagen habe, ist es besser wenn ich still halt.


Meine Muse kann mir nicht helfen,
ist ausgegangen mit der Phantasie.
Bekiffen sich mit Reimen, mit feinster Poesie,
und ich sitze hier im Zugzwang und brech´ die Worte über´s Knie.
Verbrauche Tinte und Papier, ohne Thema, ohne Einfall.
Warte mit meinem Klavier auf den dichterischen Urknall.


Oh Silke, ich hab` keine Ahnung,
mir fehlt einfach die zündende Idee.
Wollte eben mal keine Belanglosigkeiten,
und immer diesen ewigen gestrigen Schnee.
Kein Geschwätz über Falten und die Taillie, die versaut ist.
Über einst so glatte Haut, die durch Cellolietis angeraut ist.


14600 Stunden,
und ich warte auf den Platz vom Knoten.
Auch in Strophe Nummer vier,
bleibt es "Small Talk", nur mit Noten.
Bleibt es weiter Oberfläche, ohne Würze und Gehalt,
schreit es nach Beendigung, und zwar jetzt und nicht erst bald!


Oh Silke, ich hab` keine Ahnung,
was Dir diese Zeilen sagen soll`n.
Vielleicht den kreativen Stillstand zu beschreiben,
das Gefühl, nicht mehr zu können, nur noch zu woll`n.
Würd´ mich gern so richtig reinknien, richtig Zeit investieren,
würde Strophe Nummer fünf in höchster Dichtkunst zelebrieren.


An den Haaren ist gezogen,
aus den Nägeln ist gesaugt.
Mein Vorratsschrank wie leergefegt,
wahrscheinlich leer geklaut.
Versuch` mich zu inspirieren,
denk` an Frau´n aus Deinem Jahrgang.
Doch dieser Schuss ging nach hinten los,
führt mich zurück zum Anfang.
Und da liegt das Problem,
egal wie ich´s wende.
Es gibt keinen Anfang und
wahrscheinlich nie ein Ende.
Wenn ich mich jetzt nicht konzentriere,
und sammle mein Gehirn.
Denkt ihr wahrscheinlich, der spinnt ganz schön
der ält`re Herr mit `nen roten Punkt auf Stirn.
Rot ist der Hinweis,
ich brauch dringend einen Faden.
Sonst geh´ ich hier ganz öffentlich,
in meinem Angstschweiß baden.
Lieber Gott, lass mich nicht,
an Ideenarmut sterben.
Das Ganze kann doch nicht ein einfallsloser Scheißdreck werden.
Das Radio ist schon voll damit, es steht mir bis zum Kragen,
ich wollte Dir doch eigentlich, nur "Alles Gute" sagen.

Text/Musik: Jano Weber

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